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Deudesfeld und seine Geschichte.
Deudesfeld, früher Dudensvelt, Dudenesfelt oder Dudesfeld, bildet zusammen mit dem Ortsteil Desserath, der Mausensmühle und der Turnermühle die Gemeinde und Pfarrei Deudesfeld. Der Name Deudesfeld wird auf den fränkischen Vornamen Dedin zurückgeführt, an den das Suffix "feld" angehängt wurde. Der heute noch im Dorf gebräuchliche Name Deisselt knüpft an eine alte Bezeichnung für Desserath (Deissilrod) an.
Erste Anzeichen einer Besiedlung sind bereits aus der Römerzeit nachweisbar. Der Fund von Goldmünzen, Tonscherben und Werkzeugteilen läßt darauf schließen, dass bereits im 3. Jahrhundert eine Ansiedlung bestand. Ein erster urkundlicher Beleg der Ortschaft ist aus dem Jahr 1171 überliefert, in dem der Ritter Ludwig von Deudesfeld als Zeuge namentlich erwähnt wird. Auf ihn ist u.a. die Gründung des Nonnenklosters St. Thomas an der Kyll zurückzuführen, verbunden mit einer umfänglichen Schenkung, die für Deudesfeld eine Jahrhunderte währende Abhängigkeit bedeutete. Erst die Privatisierung des bisherigen Klosterbesitzes unter französischer Herrschaft (ab 1794) brachte eine Ablösung von dem kirchlichen Orden.
Im Verlauf der Jahrhunderte blieb auch Deudesfeld von den Unruhen und Wirren des Weltgeschehens nicht verschont. Die Hexenverfolgung und die Pest gingen nicht spurlos an dem Dorf vorbei. Insbesondere aber die weltlichen und kirchlichen Zuständigkeiten führten zu Ausbeutung und Unterdrückung. Plünderungen und Greueltaten der mittelalterlichen Kriege bedeuteten bei der insgesamt bestehenden Armut eine weitere Verschärfung der Leiden. So war das Dorf in den Kriegszeiten des 17. Jahrhunderts mehr als 7 Jahre lang verlassen; die Bevölkerung hatte sich in den umliegenden Wäldern versteckt, um zu überleben. Aber auch der Einmarsch der napoleonischen Truppen brachte keine wirkliche Verbesserung. Abgaben an den französischen Staat und die Einziehung junger Männer zur Revolutionsarmee waren die Folge.
Ein weiteres folgenschweres Ereignis fand am 12. September 1888 statt, als eine Feuerbrunst binnen weniger Stunden 21 Häuser (bei insgesamt 80 Wohnungen im Dorf) sowie 24 Scheunen und Stallungen, den ganzen südwestlichen Teil des Dorfes, in Schutt und Asche legte.
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts ist vor allen Dingen von den beiden Weltkriegen und deren Folgen auch für die Bevölkerung des kleinen Eifeldorfes geprägt. Der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg brachte einen tiefgreifenden Strukturwandel mit sich. Waren bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die Dorfbewohner in erster Linie Kleinlandwirte, Handwerker und Waldarbeiter, so sollte dies in den letzten Jahrzehnten eine weitreichende Veränderung erfahren. 1956 bestanden noch 56 landwirtschaftliche Betriebe. Heute ist mit dem Hochscheider Hof nur noch ein landwirtschaftlicher Vollbetrieb übriggeblieben.
Inzwischen hat der Fremdenverkehr für Deudesfeld als Haupterwerbsquelle maßgebliche Bedeutung erlangt. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die staatliche Anerkennung als Erholungsort sowie der günstigen Lage in der waldreichen Vulkaneifel mit gut erschlossenen Wanderwegen und zahlreichen in der näheren Umgebung gelegenen Ausflugszielen. So konnten im Jahr 1993 in den Deudesfelder Hotels, Pensionen und Privatunterkünften 76.000 Gästeübernachtungen verzeichnet werden. Waren es in den letzten Jahrzehnten überwiegend Wanderer, die das umfangreiche Wanderwegenetz genutzt haben, so hat in den letzten Jahren insbesondere der Radtourismus an Bedeutung gewonnen. Ein gut ausgebautes Wegenetz für Mountainbiker und sonstige Radfahrer tut hier sein übriges.
Eine ausführliche Darstellung kann dem Buch "Deudesfeld –Zur Geschichte eines Eifeldorfes" von Elisabeth Sommer entnommen werden.
Das Buch ist bei der Gemeindeverwaltung für 22,-€ erhältlich.